Abbésche Mikroskoptheorie
Dieser Versuch beschäftigt sich mit der Abbeschen Theorie der Bildentstehung, die Ernst Abbe im Jahre 1873 in seiner berühmten Abhandlung ’Beiträge zur Theorie des Mikroskops und der mikroskopischen Wahrnehmung’ vorstellte. Die wellenoptische Deutung der mikroskopischen Abbildung leitete die Entwicklung und Fertigung von wesentlich verbesserten Mikroskopen ein.
In diesem FP-I Versuch werden Experimente zur Bildentstehung zunächst mit optischen Elementen durchgeführt. Wird ein Objekt unter Verwendung von kohärentem Licht (Laser) mit Hilfe einer Linse abgebildet, so kann das entstehende (sekundäre) Bild durch Eingriffe in das sogenannte primäre Bild manipuliert werden. Das primäre Bild liegt in der Brennebene der Linse und ist das Fernfeldbeugungsmuster (Fraunhofer-Beugung) des Objektes. Durch Ausblenden verschiedener Beugungsordnungen im primären Bild kann das sekundäre Bild beeinflusst werden. So kann z.B. die Abbildung eines Kreuzgitters so verändert werden, dass in der Bildebene der Linse, also im sekundären Bild, ein Strichgitter zu sehen ist. Bei der Abbildung
eines Einfachspaltes soll dies auch quantitativ, unter zu Hilfenahme des Kalküls der Fouriertransformation, untersucht werden.
Im zweiten Versuchsteil sollen die neu erworbenen Kenntnisse dann in der praktischen Mikroskopie erprobt werden. Dabei werden verschiedene Präparate mit den Abbildungstechniken Hellfeld, Dunkelfeld und differentieller Interferenzkontrast mikroskopiert und die Ergebnisse verglichen.
- abbe.pdfDownload 2 MB