Photovoltaik
Allgemeine Beschreibung
In diesem Versuch sollen die Grundbausteine photovoltaischer Anlagen – die Solarzellen – untersucht werden. Dabei geht es um das grundlegende physikalische Verständnis der Funktionsweise und das Kennenlernen verschiedener Typen von Solarzellen bzw. der zu deren Charakterisierung notwendigen Begriffe. Die Interpretation der Ergebnisse führt auf grundsätzliche Fragen der Festkörper- bzw. Halbleiterphysik zurück.
Der photovoltaische Effekt ist schon seit 1839 (Becquerel) bekannt und fand 1958 seine erste Anwendung in der Raumfahrt als Stromversorgung eines Satelliten. Durch die Weiterentwicklung und den Einsatz neuer Materialien insbesondere seit der Energiekrise werden Solarzellen zunehmend auch in terrestrischen Anwendungen eingesetzt. Die Forschung konzentriert sich z.Z. auf die kostengünstige Optimierung der kristallinen Solarzellen (überwiegend aus einkristallinem Silizium oder GaAs für Spezialanwendungen) und auf die Entwicklung von Dünnschichtsolarzellen mit dem Ziel einer großflächigeren sowie weniger material- und energieintensiven Herstellung (stellvertretend sei dafür die Entwicklung von Solarzellen aus amorphem Silizium seit 1977 genannt).
Für den FP-Versuch Photovoltaik stehen eine Auswahl von verschiedenen Solarzellen und ein Versuchsaufbau zu deren Untersuchung zur Verfügung. Es sollen Strom-Spannungs-Kennlinien unter unterschiedlichen Bedingungen (Beleuchtungsspektrum, Intensität, Temperatur) aufgenommen werden. Die Messung der Kennlinien erfolgt mit einem rechnergesteuerten Aufbau, wobei der Computer auch gleichzeitig zur graphischen Darstellung bzw. zur Auswertung bzgl. der Kenngrößen Leerlaufspannung, Kurzschlussstrom, Füllfaktor und Wirkungsgrad dient. Ziel des Versuchs ist es, die Abhängigkeit dieser Größen von den oben genannten Bedingungen für die verschiedenen Solarzellentypen im Prinzip zu verstehen und einen Einblick in die messtechnischen Schwierigkeiten bei deren Bestimmung zu geben. Außerdem werden Abweichungen in den Eigenschaften realer Solarzellen vom idealen Verhalten deutlich (z.B. bei der Bestimmung der Diodenqualitätsfaktoren aus der Hell- oder der Dunkelkennlinie). Eine weitere wichtige Größe zur Charakterisierung von Solarzellen ist der Quantenwirkungsgrad. Seine Abhängigkeit von der Wellenlänge des eingestrahlten Lichts gibt Auskunft über den inneren Aufbau der Solarzelle und wird wesentlich durch die Absorptionseigenschaften des verwendeten Halbleitermaterials bestimmt. Der Quantenwirkungsgrad kann im Versuch durch Lichtselektion mit schmalbandigen Interferenzfiltern bestimmt werden.
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